Eine beispielhafte Leistung
Diese Planung hatte meisterliche Züge und sollte zur Nachahmung in allen Lehr- und Sachbüchern verewigt werden. Da muss der Sportverein „Rot-Weiß Hünsborn“ für den Bau eines neuen Kunstrasens, der Gesamtkosten in Höhe von 325.000€ verursacht, insgesamt 175.000€ aufbringen. Nun ist das Prunkstück fertig und der Fußball Landesligist stellt fest, dass 175.783€ aufgebracht wurden. Bewundernswert. Mustergültig. Beispielhaft.
„Unternehmerisch würde man von einer Punktlandung sprechen“, stellte Alexander Somborn vom Förderverein in der Jahreshauptversammlung im Vereinslokal „Zu den Dreikönigen“ vor 131 Mitgliedern fest. Somborn legte bei seinem Rückblick auf die Sportplatzsanierung ein imposantes Zahlenwerk offen. So hegten die Verantwortlichen vor dem Baubeginn die Hoffnung, dass durch Unternehmen 30.000€, Hünsborner Bürger 15.000€, Spenden der passiven Mitglieder 30.000€ und Umlagefinanzierung aktiver Mitglieder 100.000€ aktiviert werden könnten und somit die 175.000€ gedeckt würden. Die tatsächlichen Summen verblüffen. Unternehmen 31.890€, Hünsborner Bürger 12.928€, Spenden passiver Mitglieder 54.528€, Umlagefinanzierung aktiver Mitglieder 76.437€. Macht in der Summe 175.783€. Unglaublich. „Alles ist gut“, befand denn auch Alexander Somborn, nachdem er sich bei „allen Leuten, die durch das Dorf gelaufen sind“ aufrichtig bedankt hatte. Sein Fazit:“Wir können stolz auf unseren Verein sein – nicht nur sportlich.“
Stimmt, denn im Kreis Olpe gibt nicht viele Sportvereine, die einen ähnlichen finanziellen Kraftakt stemmen könnten. „54.000€ von unseren passiven Mitgliedern. Hut ab, damit hätte ich nicht gerechnete“, meinte Manfred Arns, neben Michael Kinkel gleichberechtigter Vorsitzender. Er fügte an: “ So sieht Teamarbeit aus. Dieser Sportplatz sucht seinesgleichen. Selbst Präsidiumsmitglied Willibald Koch, der als Versammlungsleiter fungierte und viele Höhen und Tiefen des Clubs begleitet hat, war erstaunt. „Was wir heute an Spendenaufkommen erlebt haben, hätte keiner gedacht.“
Das Großprojekt dokumentiert in eindrucksvoller Weise, dass sich er Verein auf seine Mitglieder und die Hünsborner Bürger gleichermaßen verlassen kann. Die Gemeinschaft stimmt. So war es nicht verwunderlich, dass RWH auch die vakanten Posten im Vorstand neu besetzen konnte, auch wenn „das nicht einfach war“, wie Manfred Arns meinte.
Michael Kinkel, der seit 8 Jahren in vorderster Front arbeitete, 3 als 1. Vorsitzender, 3 als 2. Vorsitzender und 2 als 3. Kassierer – stellte sich nicht mehr zur Wahl. „Du hast durch deinen Einsatz und Erfahrung höchste Anerkennung erworben. Es war mir eine Ehre, mit dir arbeiten zu dürfen“, lobte Manfred Arns den 52 jährigen. Den Posten des neben Arns gleichberechtigten Vorsitzenden übernimmt zunächst für 1 Jahr Gabriel Annen (25), der aktuelle Physiotherapeut von Rot-Weiß Hünsborn.
Die weiteren Ergebnisse der Wahlen: Kassierer Andreas Hausmann trat in die 2. Reihe zurück. Sein Amt übernimmt Thorsten Arns, der einstimmig gewählt wurde. 3. Kassiererin bleibt Maike Pabst. Tristan Scherer, 2. Geschäftsführer, der sich ebenfalls nicht mehr zur Wahl stellte wird durch Philip Scherer ersetzt. Aus privaten Gründen schied Herbert Wunderlich aus dem Präsidium aus. Falco Brucker, seit 30 Jahren Mannschaftsbetreuer, tritt künftig kürzer. Beide verabschiedete Manfred Arns mit einem Präsent und einem „großen Dankeschön“.
Seit Jahren hat der Club auf die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge verzichtet. Jetzt handelte er. So müssen die jugendlichen Kicker künftig 1€ pro Monat mehr bezahlen. Eine Entscheidung, die die Versammlung einstimmig fällte.
Godehard Schönauer, der Junioren Vorsitzende, hob in seiner Rede die Bedeutung der Nachwuchsabteilung hervor. „Man kann die A-Jugend die Kaderschmiede von Rot-Weiß Hünsborn nennen“, sagte er. Nicht nur, dass gleich 14 Spieler den Sprung in den Seniorenbereich schafften, sondern der Umstand, dass die Mannschaft während der Jahreshauptversammlung in Attendorn neuer Hallenmasters-Sieger wurde unterstrichen seine Feststellung.
717 Vereinsangehörige zählt Rot-Weiß Hünsborn aktuell. Dementsprechend lang präsentierte sich die Liste der Jubilare.
Quelle: Siegener Zeitung