RWH I – FC Borussia Dröschede 0:4
SV Rot-Weiß Hünsborn – FC Borussia Dröschede 0:4
Jenseits der Seitenlinie, also im Schatten vor dem Hünsborner Sportheim, schlich sich eine frostige Schicht über den Kunstrasen, und mancher Spieler machte heute beim Top-Spiel der Landesliga schon erste unangenehme Bekanntschaft mit den rutschigen Begleiterscheinungen von Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Bei den Rot-Weißen gesellte sich allerdings noch eine Menge Frust angesichts einer verdienten 0:4-Niederlage hinzu, wenngleich der Sieg der Borussia aus Dröschede, die sich damit auf den Tabellenthron hievte, um zwei Tore zu hoch ausfiel.Aber die kleinen Unterschiede in einem für Landesliga-Verhältnisse sehr temporeichen Spiel machten am Ende im Ergebnis den großen Abstand aus. Während die quirligen Gäste mit ihren kleinen, aber wuseligen Mittelfeldakteuren schneller und vor allem passsicherer umschalteten, hatte die Heimmannschaft trotz phasenweise sehr ordentlichem Spielaufbau allergrößte Mühe, mit dem letzten Pass die gegnerischen Reihen zu übertrumpfen. Man konnte auch sagen, dass es diesen sogenannten finalen Pass genau kein einziges Mal gab, denn die beste Abwehr der Liga stand bombensicher und klug gestaffelt.
Zudem war Michel Schuchert als einzige echte Spitze im Rot-Weiß-Team zu sehr auf sich allein gestellt, hinzu kamen technische Mängel in der „Box“, die es den Borussen relativ leicht machten, den eigenen Laden dicht zu halten.
Perfektes Umschaltspiel ging dann dem 0:1 voraus, als Hünsborn einen Einwurf in der Gäste-Hälfte miserabel verteidigte, und Pascal Urumis entwischte und von links seinen Mitspieler Eduardo Hiller bediente, der sich zum 1:0 die Ecke aussuchen konnte. Die hätte sich dann in der 54. Minute Kevin Becker besser auch mal ausgesucht, denn sein Rückpass im eigenen Strafraum war derart schlecht getimed, dass erneut Hiller vor Keeper Hagenbäumer an den Ball kam und diesem das Leder durch die Hosenträger ins Netz legte.
Das war im Grunde der K.o.-Schlag, denn Hünsborn agierte zwar nach Hereinnahme Marlon Ezekwes als zweiter echter Spitze etwas gefälliger und phasenweise auch feldüberlegener, wurde aber nie wirklich gefährlich. Besser machten es die Gäste in den Schlussminuten: Kingsley Nweke (85.) und Pascal Urumis (86.) konterten die Platzherren eiskalt zum 4:0-Endstand aus.
Doch Trainer Andreas Waffenschmidt haderte deshalb keineswegs mit seinen Schützlingen: „Kein Vorwurf an meine Mannschaft, wir haben gegen ein tolles Spitzenteam verloren, weil wir uns zwar gut weiter entwickelt haben, aber eben selbst noch keine Spitzenmannschaft sind. Für mich zählen daher auch weiterhin nur die zehn Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.“
Schiedsrichter: Patrick Lepperhoff (FSV Gevelsb.) – Zuschauer: 80
Tore: 0:1 Eduardo Hiller (19.), 0:2 Eduardo Hiller (54.), 0:3 Kingsley Kanayo Nweke (85.), 0:4 Pascal Urumis (86.)