I. Mannschaft

Erste spielt unentschieden gegen Bad Berleburg

https://www.fupa.net/berichte/sc-drolshagen-weisstal-rockt-weiter-die-liga-2725721.html?fbclid=IwAR2B6D8scFtL16OJ6JsUktR8aky5DpZI4qouAS2P8abbEaFfweBVOow80II

Nicht Fisch, nicht Fleisch. Auf diesen kurzen Nenner ließ sich das 2:2-Remis am Nachmittag im Landesliga-Spiel zwischen Rot-Weiß Hünsborn und dem VfL Bad Berleburg bringen, mit dem beide Teams leben konnten – und irgendwie auch nicht. „Wir haben in Unterzahl alles reingeworfen, waren mutig und können uns nichts vorwerfen. Zufrieden bin ich aber nicht, denn wir haben es nicht geschafft, zu gewinnen“, haderte Miguel Seoane Morente nach Spielschluss, der beide RWH-Treffer erzielte (womit sechs der sieben Hünsborner Saisontore auf sein Konto gehen), trotzdem aber am Ende keineswegs glücklich war, da seine Truppe eine 2:0-Führung verspielte.

Sein Trainer Timo Schlabach benannte dafür auch einen Hauptgrund. „Gegen 12, 13 oder 14 Mann kannst du am Ende nicht gewinnen. Wenn man nicht einmal ein paar Emotionen zeigen darf, ist das sehr schade. Das Schiedsrichter-Gespann hat sich heute vieles rausgenommen“, kritisierte der Coach der Wendschen die Unparteiischen und dürfte damit sicherlich auf der Wellenlänge der meisten der 178 Zuschauer am Löffelberg gelegen haben.

Die hatten nach 37 Minuten ihren Buhmann gefunden: Gerade hatte Hannes Schneider für die Berleburger auf 1:2 verkürzt, als der Linienrichter wild mit seiner Fahne wedelte, Referee Torben Grandt zu sich rief, der nach kurzer Beratung Jan Prothmann die Gelbe Karte unter die Nase hielt – seine zweite! Die erste hatte der Außenverteidiger wegen Meckerns erhalten – und nun hatte sich der ehemalige Olper am Seitenrand kurz vor dem Treffer der Wittgensteiner mit Wadim Hafner eine eher harmlos wirkende kleine Rangelei geliefert, die so mit Sicherheit mehrmals pro Partie zu beobachten ist.

Das sah Grandt allerdings anders und zückte zur Überraschung aller die „Ampelkarte“. Eine harte Entscheidung, die der Begegnung dann eine endgültige Wende gab. Kurz vor der Pause kam der in Person von Yannick Lückel vom Elfmeterpunkt – beim Foul von Julian Arns an Hafner gab es keinerlei Beanstandungen ob der Richtigkeit der Entscheidung – zum 2:2-Ausgleich.

Dass die Kurstädter danach mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen würden, sah es nach der Hälfte des ersten Durchgangs nicht aus. Zwar hatte der VfL schon anfangs etwas mehr Ballbesitz, was aber daran lag, dass Morente schon nach fünf Minuten aus der Drehung zur Hünsborner Führung traf und sich die Heimelf sofort bis an die Mittellinie zurückzog. Nach 19 Minuten klingelte es dann abermals im Kasten des VfL: Nachdem Prothmann das 1:0 vorbereitet hatte, war es diesmal Michel Schuchert, der Morente maßgerecht auflegte, bevor dieser abermals einschob.

Der „Doppelpacker“ verpasste acht Minuten später sogar das 3:0 – das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Berleburg stand zwischendurch durch Tarek Benyagoub zweimal vor dem Anschlusstreffer, wirkte da eben noch nicht so entschlossen wie später Schneider und Lückel.

„Nach dem 0:2 habe ich gedacht, dass das heute in die Hose geht. Wir hatten dann aber gute 20 Minuten bis zur Pause. Danach haben wir uns schwer getan, das Spiel zu machen. Wir können das mit unserer jungen Mannschaft noch nicht so umsetzen. Daher bin ich mit dem Punkt zufrieden, auch wenn wir lange in Überzahl gespielt haben“, resümierte VfL-Übungsleiter Martin Uvira, der zu Recht monierte, dass seine Elf nach dem Wechsel in der Rückwärtsbewegung zu passiv agierte und vor allen Dingen das zentrale Mittelfeld nicht mehr besetzte.

Hünsborn hatte dadurch eine Menge Platz im Umschaltspiel, doch Luca Künchen (73.), der zuvor schon in der Reserve auflief, Morente (75.) und Ludwig Meier (86./Pfosten) nutzten drei Hochkaräter nicht, während auf Seiten der Berleburger nur Lückel (56.) so richtig Gefahr heraufbeschwor. Das war zu wenig in Überzahl, war jedoch auch dem starken Abwehrverbund der Hünsborner geschuldet. „Großes Kompliment für die Leistung, das Engagement, den Willen und die Laufbereitschaft“, fand Schlabach am Ende doch versöhnliche Worte. Nicht für den Schiedsrichter, aber für sein Team.