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„BVB ist das große Ziel!“

 
Im hohen Bogen über die Bande beförderte die Schneefräse die weiße Pracht in der Weber-Haus Arena im Rahmen eines Arbeitseinsatzes.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Diese Binsenweisheit wird gerne und oft in den unterschiedlichsten Lebensphasen angewendet. Dass in der Fußballbranche Arbeit aber mitunter nichts mit der sportlichen Schaffenskraft in ernsthaften Wettkämpfen zu tun hat, bewiesen jetzt die A-Jugendlichen von RW Hünsborn. Mit Schaufeln und Schiebern kämpften Team und Trainer gegen die 30 Zentimeter hohe Schneedecke in der Weber-Haus-Arena, die keinerlei Aktivitäten zuließ.

Mit Erfolg: Nach dem Vier-Stunden- Einsatz war der Rasen von der weißen Pracht befreit. Den Rest besorgten Schneefräsen und Traktoren, die den Schnee über die Bande beförderten. Lohn der Anstrengung: Der Begegnung der ersten Runde im Westfalenpokal, in der die Rot-Weißen am Sonntag (10.30 Uhr) auf den SV Eintracht Jerxen-Orbke treffen, steht nichts mehr im Wege. Trainer Timo Schlabach: ,,Wenn wir das nicht gemacht hätten, wäre hier in drei Wochen nicht gespielt worden.“

Den ungewohnten Arbeitseinsetz wertete Schlabach als ,,Abwechslung einer Krafteinheit“ und machte so aus der Not eine Tugend. Der SV Eintracht Jerxen-Orbke, ein Klub aus der Nähe von Detmold im Kreis Lippe, kann kommen. RW Hünsborn hat sich nach 40 Jahren wieder den Kreispokal gesichert und so den Sprung in den Westfalenpokal geschafft. Kein Wunder, dass die Partie als absoluter Höhepunkt in der Vereinshistorie gilt. Es muss jedoch nicht der letzte sein, denn bei einem Sieg über den SV Eintracht Jerxen- Orbke muss der heimische Bezirksligist acht Tage später in Runde zwei beim A- Kreisligisten Vorwärts Epe (Kreis Ahaus) antreten und würde dann in Runde drei am 5. April zu Hause auf den deutschen Meister Borussia Dortmund treffen. Ein Hammer.

,,Der BVB ist das große Ziel, aber die große Kunst besteht darin, sich nur auf die nächsten 90 Minuten zu fokussieren“, sagt Marius Schneider, der Sportliche Leiter. SV Eintracht Jerxen-Orbke vor der Brust, Borussia Dortmund im Hinterkopf – das ist eine wunderschöne, aber auch gefährliche Perspektive. ,,Unser Ziel ist es, in die dritte Runde zu kommen. Jeder ist gewillt, alles dafür zu tun“, erklärt Schlabach

Der Coach selbst erweist sich als gutes Vorbild, denn an seinem einzigen freien Tag fuhr er in den Kreis Detmold und beobachtete das Testspiel zwischen SV Eintracht Jerxen-Orbke und Türkisch SV Horn (0:2) vor Ort. Heißt: 235 Kilometer hin, 235 Kilometer zurück.

Seine Erkenntnis: ,,Das ist ein schwerer Brocken. Wir müssen von Anfang an eine überragende Leistung abrufen, um zu gewinnen.“ Schlabach rechnet mit einem Spiel auf Augenhöhe. Dafür sprechen auch die Tabellenstände: Die Gastgeber belegten in der Bezirksliga, Staffel 4, den fünften, die Gäste in der Bezirksliga, Staffel 2, den dritten Platz. Als Nachteil für die Hünsborner könnte sich der Umstand erweisen, dass die kalte Witterung der letzten Wochen keinen geordneten Trainingsbetrieb und keine Testspiele zuließ, während in Ostwestfalen problemlos geübt und gespielt wurde. ,,Wir brauchen einen super Tag, denn wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen“, weiß der Trainer, der anfügt: ,,Aber wir haben eine ehrgeizige Mannschaft.“

Im aktuellen Jahr konnte Schlabach erst zweimal auf dem Kunstrasen trainieren lassen und mit seiner Elf nur ein Testspiel (2:2 bei SC Borussia Lindenthal-Hohenlind) austragen. Schnee von gestern. Die weiße Pracht ist weg, die Arbeit erledigt. Jetzt kommt das Vergnügen. Die Vorfreude auf den Westfalenpokal-Wettbewerb ist jedenfalls riesengroß.

Quelle: http://www.fupa.net/berichte/bvb-ist-das-grosse-ziel-634710.html