Finnentrop/B. legt meisterlichen Auftritt hin
Rot-Weiß Hünsborn – SG Finnentrop-Bamenohl 12/27 1:4 Die letzten Zweifel sind beseitigt. Die SG Finnentrop/Bamenohl wird in die Fußball-Westfalenliga aufsteigen. Mit dieser Erkenntnis dürften die 282 Augenzeugen, die den 4:1 (3:0)-Sieg des Landesliga-Spitzenreiters bei RW Hünsborn erlebt hatten, die Heimreise angetreten haben. Und: Die Leistung der Bamenohler, die nunmehr zwei Spieltage vor Saisonende die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung vor dem FSV Werdohl anführen, verdiente in den ersten 45 Minuten das Prädikat meisterlich.
Ganz nebenbei durchbrachen sie die 100-Tore-Schallmauer, denn der vierte Treffer, den Moritz Stange erzielte, war gleichzeitig das 100. Saisontor. Gratulation. Das schaffte zuletzt RW Erlinghausen in der Saison 2003/04, als sich die Hochsauerländer mit einem Torverhältnis von 115:25 den Meistertitel in der Landesliga, Gruppe 5, sicherten.
Sollten Hünsborner Sympathisanten mit großem Optimismus und zarten Sieghoffnungen in die Weber-Haus-Arena gekommen sein, mussten sie ihre Zuversicht bereits nach vier Minuten begraben, denn zu diesem Zeitpunkt gingen die Gäste durch einen Flachschuss von Philipp Hennes in Führung. „In der ersten Halbzeit haben wir ganz schlecht verteidigt“, analysierte der Hünsborner Trainer Andreas Waffenschmidt später. Als ein Grund erwies sich das große Verletzungspech, das in den letzten Tagen dramatische Züge angenommen hatte. So hatte sich Andreas Mayer beim Donnerstag-Training das Sesambein im Fuß gebrochen. „Die Saison ist gelaufen“, sagte der Abwehrspieler, der an Krücken humpelte, im Gespräch mit FuPa Südwestfalen. Mayer muss wahrscheinlich sechs Wochen Gips tragen.
Dazu gesellte sich Jonathan Knott, der bei der Übungsstunde am Freitag einen dicken Bluterguss im Oberschenkel erlitt. Torwart Tobias Wurm fehlte wegen eines Zeckenbisses ohnehin. Die personelle Not in der abwehrenden Abteilung war jedoch nicht allein ausschlaggebend für die Niederlage. Im Gegenteil: Die SG Finnentrop/Bamenohl tat das, was sie am besten kann: Tore schießen! Und das mit einer Effektivität, die es in der Liga kein zweites Mal zu beobachten gibt. Die nächsten beiden Großchancen nach dem 1:0 verwerteten Philipp Hennes und Tobias Kleppel zur 3:0-Pausenführung, so dass die Partie zur halben Zeit schon entschieden war. „Es wäre mehr drin gewesen“, bilanzierte Waffenschmidt, der mit einer offensiven Taktik – hinter den beiden Stürmern Marius Uebach und Sebastian Braas agierte mit Jan-Peter Stein ein weiterer Akteur mit Torqualitäten – ein hohes Risiko eingegangen war und damit die richtige Marschroute gewählt hatte. „Kompliment an die Hünsborner. Sie haben phasenweise den besseren Fußball gespielt“, lobte Ralf Behle, Coach der SG Finnentrop/Bamenohl. Aber es reichte nur zum Ehrentreffer, den Steffen Hatzfeld mit seinem sehenswerten Freistoß erzielte (53.), bevor Moritz Stange mit dem Jubiläumstor den alten Abstand herstellte (87.).
Die SG Finnentrop/Bamenohl hatte besonders im ersten Durchgang eine beeindruckende Vorstellung gezeigt, doch vom Aufstieg wollte (noch) niemand etwas hören. „Wir haben nur eine Hürde genommen und sind noch nicht durch“, warnte Behle und stellte fest: „Der FSV Werdohl lässt nicht locker.“ SpVg Hagen (H) und BSV Menden (A) sind die letzten beiden Gegner des Spitzenreiters. Und viele Spieler der Werdohler Mannschaft, die am Samstag in Erndtebrück gewonnen hatten (3:2), waren Zeugen in Hünsborn. Einen Ausrutscher erlebten sie nicht, aber einen heißen Meisterschaftskandidaten, der sich wohl nicht mehr aus der Spur bringen lässt.
Quelle: http://www.fupa.net/berichte/fc-altenhof-finnentropb-legt-meisterlichen-auftritt-hin-848360.html