Bericht Azadi Attendorn : RWH III
Mit ein paar Tagen Abstand nehmen wir, die Spieler, Trainer und Betreuer von Rot-Weiß Hünsborn III, Stellung zu den skandalösen Vorkommnissen am vergangenen Samstag in Listernohl.
Das angesetzte C-Liga Fußballspiel zwischen Azadi Attendorn und Rot-Weiß Hünsborn III rückte in den Hintergrund und wurde von negativen Ereignissen überschattet.
Bereits unmittelbar nach dem Anpfiff und spätestens nach der frühen 0:2 Führung für Rot-Weiß Hünsborn III, hat man sich auf Seiten der Gegner nicht mehr auf das Spiel konzentriert, sondern sich zunehmend mit der Leistung des Unparteiischenbefasst.
Lautstarke Beleidigungen, Bedrohungen und Vorurteile wurden den Spielern von Rot-Weiß Hünsborn IIIund vor allem dem leitenden Schiedsrichter im Minutentakt vorgeworfen. Jeder Pfiff wurde auf Seiten der Gastgeber vehement und zum Teil hämisch diskutiert. Dabei fielen einzelne Spieler von Azadi Attendorn immer wieder durch einaggressives Verhalten auf.
In der Fassungslosigkeit hat sich der Unparteiische während des Spiels des Öfteren an Spieler und Betreuer von Rot-Weiß Hünsborn III gewandt, um „Zeugen“ für dieses Fehlverhalteneiniger Spieler festzuhalten.
Als nach 40 Minuten der erste Spieler von Azadi Attendorn wegen Schiedsrichterbeleidigung des Platzes verwiesen wurde, nahm der Skandal weiter seinen Lauf. Anstatt sich nach der roten Karte zu besinnen und die Gemüter zu beruhigen, beleidigten die Spieler der Heimmannschaft den Unparteiischen auf aller unterstem Niveau. Sowohl in unmittelbarer Anwesenheit als auch in Abwesenheit des Schiedsrichters.
Aussagen, wie zum Beispiel, dass der Schiedsrichter „heute nicht mehr nach Hause, sondern ins Krankenhaus kommt“oder dass „man sich nicht mehr in der Hitler-Zeit befindet“, ließen kein normales Fußballspiel mehr zu.
Doch anstatt rechtmäßig zu handeln oder gar das Spiel aus eigenen Sicherheitsgründen abzubrechen, wirkte es so, als ließe sich der Schiedsrichter vom Verhalten der Spieler von Azadi Attendorn beeinflussen – Aus Angst, um eine drohende Eskalation zu verhindern.
In Folge dessen wurden gerade in der zweiten Halbzeit klare Entscheidungen gegen Rot-Weiß Hünsborn III und für Azadi Attendorn gewertet, sodass die Heimmannschaft am Ende das Spiel in Unterzahl sogar noch mit 3:2 gewann. Exemplarisch dafür war das vermeintliche 1:3 für Rot-Weiß Hünsborn III, welches aufgrund einer angeblichen Abseitsposition, die augenscheinlich keine war, nicht als Tor gegeben wurde. Im Gegenzug erzielte Azadi Attendorn kurz vor Schluss aus eindeutiger Abseitsposition den Siegtreffer.
Zu allem Überfluss wurde am Ende des „Fußballspiels“ noch ein Spieler von Rot-Weiß Hünsborn III von einemgegnerischen Spieler ohne Grund und aus reiner Provokation angespuckt. Diese Situation rundete die erschreckenden Ereignisse in Listernohl ab.
Dass sich eine Fußballmannschaft bei der Begrüßung vor dem Spiel mit dem Ausdruck „Fair Play“ präsentiert und im Nachhinein ein solches Verhalten an den Tag legt, ist vollkommen widersprüchlich und unserer Meinung nach nichtzu akzeptieren.
Am Ende sind noch zwei wichtige Tatsachen zu erwähnen.
Zum einen distanzieren wir uns als Sportverein ganz klar von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Zum anderen spielt das Endergebnis, die eigene Leistung und die damit zusammenhängende Niederlage in diesem Zusammenhang überhaupt gar keine Rolle. Wir verzichten gerne freiwillig auf diese Punkte.
Vielmehr ist es uns wichtig, dass solche Vorkommnisse keinen Platz mehr in unseren Amateurligen finden und Schiedsrichtern gegenüber Respekt und Toleranz vermittelt wird – Vor allem in aktuellen Zeiten, wo körperliche Angriffe und Gewalt auf Schiedsrichter stark zunehmen.