Dogrusöz entscheidet Kreisderby
Genau wie in dieser Szene hatten die Hünsborner im Kreisderby gegen Attendorn häufiger das Nachsehen.
Rot-Weiß Hünsborn – SV 04 Attendorn 1:4
Andreas Waffenschmidt bot nach Spielschluss gleich zwei Erklärungen für das gerade gesehene Match der Fußball-Landesliga. Rot-Weiß Hünsborn kam im Olper Kreisduell mit 1:4 (0:3) gegen den SV 04 Attendorn unter die Räder und präsentierte sich vor der schwachen Kulisse von rund 150 Augenzeugen in einem desolaten Zustand. Kraftlos, ideenlos, willenlos – RWH legte gegen Attendorn eine Vorstellung hin, die zwingend die Frage nach dem Charakter dieser Mannschaft aufwirft.
„Heute könnte man zwei Erklärungen für diese Pleite heran ziehen“, holte ein sichtlich angefressener Waffenschmidt im Gespräch mit FuPa Südwestfalen aus und erläuterte: „Wenn man nach einem 0:3-Rückstand das System ändert, es danach deutlich besser läuft und man die zweite Halbzeit überlegen gestaltet, geht diese Niederlage auf die Kappe des Trainers – dann habe ich vor dem Spiel wohl die falsche Formation ausgewählt.“
Tatsächlich lagen die Gastgeber nach den Treffern des überragenden Hasan Dogrusöz (19.), Jan-Philipp Schulte (27.) und Sebastian Arens (36.) früh mit 0:3 im Hintertreffen. Waffenschmidt reagierte, wechselte Christian Salzmann aus und brachte mit Miguel Seoane-Morente einen zweiten Stürmer ins Spiel. Die überforderte Abwehr-Dreierkette wurde aufgelöste, fortan agierte Hünsborn in einem 4-4-2-System.
Ein taktischer Fehler des Trainers als alleinige Erklärung für eine deutliche Niederlage und ein katastrophales Auftreten der Mannschaft? Mitnichten. „Das ganze Gerede über Formationen wird eh zu bereit getreten“, meinte denn auch Waffenschmidt und legte den Finger in die Wunde. „Die zweite Version zur Erklärung der heutigen Niederlage lautet dann, dass sich jeder Spieler hier hinterfragen muss. Wir hatten heute derart viele Konzentrationsschwächen, dass sich die Spieler mal fragen sollen, ob dieses Alibi-Gekicke ausreicht“, zürnte der Hünsborner Mann an der Seitenlinie. „Wir haben uns jetzt die ganze Woche gefeiert und immer nur Uebach, Uebach, Uebach gehört. Dann fehlt der in einem Spiel und so eine Leistung kommt dabei heraus. Das ist beschämend.“
In der Tat wollte Hünsborn die frohe Botschaft von der Vertragsverlängerung von Top-Torjäger Marius Uebach mit einem Sieg im Olper Kreisduell veredeln. Uebach knickte jedoch im Training am Freitag um und zog sich eine am gestrigen Sonntag noch nicht näher diagnostizierte Sprunggelenkverletzung zu. „Das lasse ich aber definitiv nicht als Ausrede für dieses Spiel durchgehen“, stellte Waffenschmidt klar.
Zwar gestaltete RWH die Partie in der zweiten Hälfte offener, schöpfte nach dem 1:3 durch Sebastian Braas (56.) neue Hoffnung und erspielte sich hochkarätige Torchancen. Diese wurden jedoch allesamt kläglich vergeben, sodass Dogrusöz, den die Hünsborner Defensive nie in den Griff bekam, mit dem Schlusspfiff und seinem verwandelten Foulelfmeter den 4:1-Endstand besorgte (90. + 5).
Schiedsrichter: Christian Liedtke – Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Hasan Dogrusöz (19.), 0:2 Jan-Philipp Schulte (27.), 0:3 Sebastian Arens (36.), 1:3 Sebastian Braas (56.), 1:4 Hasan Dogrusöz (90. Foulelfmeter)
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