„Hatten nicht die geringste Chance“
Schnell waren die Spieler des VSV Wenden gestern vom Kunstrasen am „Löffelberg“ in die Kabine verschwunden. Mit 0:4 hatten die Schönauer das Landesliga-Derby bei Rot-Weiß Hünsborn verloren und besonders mit dem schwachen Auftritt viele Fragen aufgeworfen. „Das kann man sachlich eigentlich überhaupt nicht beschreiben“, sagte ein sichtlich angefressener VSV-Trainer Jörg Rokitte nach dem Abpfiff. „Wir hatten heute nicht die geringste Chance.“
Die ganz schwachen ersten 45 Minuten brachten den Linienchef sogar dazu, in der Pause gar nicht mit seiner Mannschaft in die Kabine zu gehen, sondern auf der Bank sitzen zu bleiben. Selbst RWH-Trainer Andreas Waffenschmidt, der seinen ersten Sieg gegen Wenden feierte, war vom VSV-Auftritt überrascht: „Ich hatte damit gerechnet, dass sie mehr um die letzten wichtigen Punkte kämpfen“, und brachte es damit auf den Punkt.
Denn was das gesamte Auftreten betrifft, hätte man meinen können, dass es für Hünsborn noch um den Klassenerhalt geht und nicht für die Gäste. „Ich habe auch kein Aufbäumen bei uns gesehen, nichts von dem, was wir vor dem Spiel besprochen haben, ist umgesetzt worden“, zürnte Rokitte.
In dieses Bild passte es, dass sich Muharrem Shabanaj quasi nach seiner Auswechslung die Gelb-Rote-Karte abholte. Nach 60 Minuten standen Bilal Yahsi und Tim Mazzotta für ihre Auswechslung bereit, Dominic Kruse und Shabanaj sollten Platz machen. Als die beiden Spieler das Spielfeld bereits verlassen hatten, schickte der Linienrichter Mazzotta nochmal zurück, da dieser unter der weißen Hose eine schwarze Unterziehhose trug. „Diese Regel ist ja auch ganz neu…“, flüchtete sich Rokitte in Ironie.
Da der VSV dann zu zehnt agierte, sprang Shabanaj wieder von der Bank auf und lief zurück aufs Spielfeld. Als der Wechsel dann endgültig vorgenommen werden sollte, fiel dem Assistenten der Regelverstoß auf und Schiedsrichter Timo Barth zeigte dem bereits verwarnten Shabanaj die Ampelkarte.
Und so konnte sich der VSV glücklich schätzen, dass Hünsborn in Überzahl nicht noch zwingender wurde. „Wir haben das nicht gut genug ausgespielt“, fand auch Waffenschmidt. Dennoch reichte es in den letzten Minuten noch zu den beiden Treffern von Lukas Dettmer und Luca Künchen. „Wir hatten einige Phasen, in denen wir nicht so gut waren. Aber positiv ist, dass wir dennoch quasi nichts zugelassen haben“, freute sich der Übungsleiter. Dies hatte allerdings auch viel mit der puren Ungefährlichkeit der Wendener zu tun.
„Wir werden jetzt sehen müssen, wie wir mit diesem Spiel umgehen“, gab Rokitte zu Protokoll. Immerhin: Für die Aufarbeitung gibt es durch die Pause an Ostern jetzt zwei Wochen Zeit. Dann jedoch steht das eminent wichtige Spiel gegen den TuS Erndtebrück 2. an, der durch den 4:0-Heimsieg gegen den SV Hüsten wieder näher gekommen ist, in dem aus VSV-Sicht tunlichst die Fehler abgestellt werden müssen und die Einstellung geändert.
Bericht: https://www.fupa.net/berichte/sv-rot-weiss-huensborn-hatten-nicht-die-geringste-chance-2350440.html