Landesliga: RW Hünsborn – SpVg. Olpe: 0-2
Hünsborn/Olpe. Der Traum nimmt Formen an. Vier Punkte benötigt die SpVg Olpe nach dem letztlich verdienten 2:0 (1:0)-Sieg bei Rot-Weiß Hünsborn noch, um ganz sicher Meister zu sein.
Im Grunde reichen drei Zähler, weil das Torverhältnis der Kreisstädter um 27 Treffer besser ist als das des ersten Verfolgers Finnentrop/Bamenohl.
Gibt es wieder eine Stadtfest-Meisterschaft? So wie 2008? Vielleicht. Es könnte gar eine Goldene Woche werden für die Olper, denn jetzt ist das Double innerhalb von vier Tagen drin. Am Mittwoch tritt die Kreuzberg-Elf ja beim SV Rothemühle zum Kreispokal-Endspiel an. Und am Sonntag, wenn sich am Marktplatz das Riesenrad dreht, können die Olper in sportlicher Hinsicht die Gondel hinauf zur Westfalenliga besteigen.
Trotz der enorm gestiegenen Aktien der Kreuzberger und ihrer absolut berechtigten Ambitionen: Hünsborn war für sie eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe. „Hier zu gewinnen ist schon eine klasse Sache,“ wusste Olpe-Trainer Ottmar Griffel die Höhe der Hürde durchaus richtig einzuschätzen.
Oder um es aus Sicht der Löffelberg-Elf zu formulieren: Da war mehr drin. Gerade über weite Strecken der zweiten Halbzeit hätten die Rot-Weißen aufgrund eines Chancen-Übergewichts mindestens einen Treffer verdient gehabt.
Aber „hätte“ zählt nicht. Die Realität hieß gestern Jannik Buchen. Der vollendete zwei Olper Angriffe zu zwei Toren. „Die cleverere Mannschaft hat gewonnen,“ blickte RWH-Trainer Andreas Waffenschmidt zurück, „wir haben vor dem Tor ein paar Mal was verkehrt gemacht und defensiv zwei Mal.“
Das nutzt ein Klasse-Sturm, wie ihn Olpe hat, natürlich aus. Zweimal reagierte Jannik Buchen prächtig. Erst, als Philipp Bredebach den Ball von rechts scharf hereinbrachte. Da war Buchen trotz Bedrängnis als erster am Ball und drückte ihn über die Linie (26.).
Frühe Hünsborner Chancen
Noch geistesgegenwärtiger war der Olper Stürmer beim 2:0 vier Minuten vor Schluss. Als die Kugel von einem Hünsborner zu ihm herüber prallte, drosch er sie nicht auf den Kasten, sondern besaß noch die „Frechheit“, sie elegant über Torwart Tobias Wurm hinweg zur Entscheidung ins Netz zu heben.
Gegentore, die die Hünsborner schon allein deshalb ärgern mussten, weil ihnen eigene Chancen vorausgegangen waren. So kamen sie besser ins Spiel, und wer weiß, wie es gelaufen wäre, hätte eine der Möglichkeiten von Steffen Hatzfeld (4.) und Marius Uebach (7.) gesessen. Danach aber zeigten die Olper ihre hohe Spielkultur und fuhren blitzgescheite Konter, die auch eine höhrere Halbzeitführung hätten mit sich bringen können. So, als Torwart Wurm eine 20-Meter-Fackel von Oliver Ziegler gerade noch an die Latte lenkte.
Die Vokabel Leistungseinbruch ist sicher übertrieben, aber es war schon eine Delle in der Kurve der Olper, die sich da nach der Pause zeigte und die RW Hünsborn bei mehr Kaltschnäuzigkeit zu einer Wende ausgenutzt hätte. „Da hat die Kommunikation auf dem Platz komplett gefehlt,“ kritisierte SpVg-Kapitän Denis Huckestein, „und wir haben die Abstände nicht mehr so gehalten.“ Dinge, die im Endergebnis nicht bestraft wurden, weil auf die Knipser-Qualitäten wieder einmal Verlass war.
Autor: Lothar Linke Quelle: www.derwesten.de