Rot Weiß Hünsborn 3 gegen SG L.O.K. 2
Genau wie die CDU und die SPD in Hessen, musste auch die Dritte am vergangenen Sonntag eine Niederlage hinnehmen, die erste in der laufenden Saison. Bei arktischen Temperaturen war man in Lütringhausen bei der SG L.O.K. 2 zu Gast. Trotz des parallel stattfindenden größten Derbys der Fußballgeschichte, Fylkir Reykjavik gegen Fjölnir Reykjavik, reiste der treue Fananhang der Löffelbergelf mit in Richtung Kreisstadt-Randgebiet. Während die Mannschaften sich aufwärmten, diskutierte man an der Seitenlinie die wichtigsten Fragen des Tages. Kann man heute den Vorsprung an der Tabellenspitze ausbauen? Was ist gestern Abend alles passiert? Wie lange wird es wohl dauern bis wir alle einen grausamen Kältetod sterben werden? Wer hat an der Uhr gedreht? How much is the fish?
Die Highlights der ersten Halbzeit bestanden im Wesentlichen aus dem Anpfiff und dem Abpfiff des Schiedsrichters. Weder die Dritte, noch die Gastgeber waren ansatzweise gefährlich. Beide Seiten neutralisierten sich gegenseitig bzw. beide Abwehrreihen zeigten eine ansehnliche Halbzeit und machten jegliche Versuche zunichte. Gefühlt spielte sich 90% des Geschehens auf Höhe der Mittellinie ab. Für die Zuschauer waren die ersten 45 Minuten so geil wie ein Besuch beim Proktologen. Der Halbzeitpfiff glich einer Erlösung.
Die zweite Halbzeit hingegen war auf beiden Seiten deutlich besser. Es war jedoch das gleich Bild wie bereits in den vergangenen Wochen. Hünsborn hatte mehr Spielanteile, kreierte aber keine zwingenden Torchancen. So kam es wie es kommen musste. Nach einem unglücklichen Ballverlust im Mittelfeld rannten die Gastgeber in der 64 Spielminute auf die Kiste von Arni Achtung. Nach einem Querpass musste der Ball nur noch zum 1:0 eingeschoben werden. Eine nicht unverdiente Führung, da L.O.K in diesem Spiel immer einen Schritt schneller war. Prompt wurde umgestellt um noch mehr Druck nach vorne zu machen. Und die Dritte drückte jetzt! Ungefähr so wie die Pushup-BHs der Mädchen die nach Spielende immer am Kabineneingang auf die Mannschaft warten und sie anhimmeln. Der gewünschte Effekt blieb leider aus. Im Gegenteil! L.O.K. eroberte den Ball und spielte diesen blitzschnell nach vorne, wo deren Stürmer frei aufs Tor lief. Dieser versuchte Arni Achtung auszutanzen, kassierte jedoch einen klassischen Roundhouse Kick vom herauseilenden Keeper. Die Folge war ein Elfmeter, der in der 77 Minute zum 2:0 verwandelt wurde. Ärgerlich! So ärgerlich dass selbst der Rote sich schwarz ärgerte! Die Dritte gab nicht auf und versuchte weiter ihr Bestmöglichstes. So war es in der 80. Spielminute Ziege 2, der nach einer flachen Hereingabe den Anschlusstreffer erzielte und den Zuschauern wieder ein bisschen Hoffnung auf einen Punktgewinn machte. Tatsächlich hatte man in Form von T. Arns den Ausgleich auf dem Fuß, jedoch war der Ball schwer zu verarbeiten und wurde in Richtung Universum gedroschen. Die Gastgeber (Sowohl Spieler als auch ein in die Jahre gekommener Fan, der das Frühschoppen bereits hinter sich hatte) fielen nur noch durch ihren sehr ausgeprägten Wortschatz an Beleidigungen auf. So wurde ein Teil unserer Spieler und auch die Mitgereisten Fans als „Lümmel“, „Spacko“ und „dumme Kuh“ bezeichnet, was alle Betroffenen emotional sehr verletzte und an den seelischen Abgrund trieb. Bei so einer Wortgewandtheit konnten wir einfach nicht mithalten. Das Spiel ging verdient verloren. Während die Akteure vom RWH in die Kabine schlichen, durften die Gastgeber noch die 387 Bälle (Zahl geschätzt) suchen die über den schnuckeligen Zaun gefeuert worden sind. In der kommenden Woche trifft man im Topspiel auf den Tabellenzweiten.
Stimmen zum Spiel:
Arni Achtung: „Die Art und Weise wie wir heute verloren haben macht mich wirklich rasend. Ich verliere den Verstand vor Wut. Das war heute ganz einfach viel zu wenig. Da muss kommende Woche eine gewaltige Leistungssteigerung erfolgen. Der Elfmeter war übrigens eine klare Schwalbe!“
Nico Boubas:„Der erste Punktverlust tut wirklich weh. Ich will aber jetzt auch keine Moralpredigt schwingen. Denn wie sagte einst mein Vorfahre Aristoteles, Schüler des Platos und Lehrer Alexander dem Großen von Makedonien: Hohe Moralbegriffe sind Gewohnheitssache. Wir werden gerecht durch gerechtes Handeln, maßvoll durch maßvolles Tun und tapfer durch tapferes Verhalten.“
Nils Hausmann:„Ich bin nicht mitgefahren. Als Polizist weiß ich nämlich ganz genau, ein Spiel gegen SG L.O.K. ist wie ein Verbrechen in Berlin. Nicht mein Fall.“
Thomas Bruch:„Meine Zeit wird kommend!“