RWH I – VFL Bad-Berleburg 3:0
Tolle Woche am „Löffelberg“: nur vier Tage nach dem 4:1 im Derby gegen die SpVg Olpe dominierte Rot-Weiß Hünsborn heute auch den VfL Bad Berleburg nach Belieben und gewann hochverdient mit 3:0 (0:0). Dadurch pirschte sich das Team von Trainer Andreas Waffenschmidt als Tabellensechster wieder an die Spitzengruppe heran und kann dazu schon Sonntag beim Tabellennachbarn in Obersprockhövel den nächsten Schritt machen.
Immer größer dürften dagegen die Sorgenfalten bei den Wittgensteinern werden, die die dritte Niederlage in Folge kassierten und mit 1:10 Toren als Tabellenzwölfter aus dem Seuchenmonat Oktober „ausstiegen“. Denn neben der Niederlage nahmen die Kurstädter auch noch den Platzverweis Hannes Schneiders mit in das kommende Heimspiel gegen den SV Hüsten. Der Mittelfeldmotor hatte sich zunächst „Gelb“ nach einer unnötigen Attacke gegen RWH-Keeper Hagenbäumer eingehandelt und eine Viertelstunde später sein Mundwerk nicht im Zaume: zweimal „Gelb“ macht „Gelb-Rot“ (38.).
Mit genau dieser Aktion war die Partie eigentlich schon „gelaufen“. Das Eigentor Torben Birkelbachs in der 48. Minute zum 0:3-Endstand, der dabei noch von Marlon Amechi Ezekwe bedrängt wurde, nahm der Partie dann endgültig jedwede Dramatik, denn danach plätscherte das Geschehen nur noch vor sich hin.
Bad Berleburg versuchte, bei gegnerischem Ballbesitz, mit einer Fünferkette die Breite des Spielfeldes zu beherrschen, um das Hünsborner Flügelspiel zu unterbinden. Das klappte aber nicht immer, und schon in der 9. Minute sahen die Zuschauer die „Blaupause“ für den heimischen Sieg, als Lukas Dettmer eine Diagonalflanke Henrik Blecker völlig freistehend knapp am Tor vorbei köpfte. Das nämlich war das Problem der „Grün-Schwarzen“, die zwar breit, aber im entscheidenden Moment in der Strafraummitte nicht eng genug aufgestellt waren.
So kam Luca Solbach nach einer Dettmer-Flanke in der 23. Minute völlig frei zum 1:0-Kopfball, und nur zwei Minuten später reagierten die BLB-Abwehrrecken zu spät gegen Steffen Freitag, der eine Blecker-Ecke mit dem Kopf erwischte, die dem Berleburger Niklas Linde noch gegen den Oberschenkel sprang, so dass Christian Badura das Leder eindeutig hinter der Torlinie fischte – 2:0!
Hünsborns Coach war daher trotz der Flaute nach dem 3:0 „rundum zu frieden“ mit der Leistung seiner Mannschaft, die als Kollektiv viel besser funktionierte als die Gäste und immer wieder über die nach vorne stoßenden Außenspieler Lücken in der Wittgensteiner Defensive besetzten. Waffenschmidt: „Ich hatte es mir schwieriger vorgestellt, zumal wir heute Michel Schuchert verletzt und wegen einer Taufe auch Kevin Becker ersetzen mussten. Daher an dieser Stelle einmal ein Sonderlob für die jungen Spieler wie zum Beispiel Henry Stöver, die richtig gut in die Bresche springen.“
Ganz anders die Beurteilung bei den Gästen. Trainer Martin Uvira: „Heute hat für uns der Abstiegskampf angefangen. Einige Spieler haben die Gefahren unterschätzt, nachdem es letzte Saison gut gelaufen war. Uns fehlt ein Führungsspieler, der auch nach einem Rückstand mal die Ärmel hochkrempelt. Da fehlt es einigen an der Einstellung. Wir haben 90 Minuten ohne einen nennenswerten Torschuss gespielt. Das ist zu wenig!“
Schiedsrichter: Jörn Becker – Zuschauer: 75
Tore: 1:0 Luca Solbach (23.), 2:0 Steffen Freitag (25.), 3:0 (48. Eigentor)