RWH personell auf Rosen gebettet
Unter dem Dach des Clubhauses traf sich die rot-weiße Gruppe und diskutierte gleich nach dem Abpfiff in gemütlicher Runde über die Geschehnisse der 90 Minuten zuvor. Es gab viel zu erzählen, denn der 5:2 (2:1)-Erfolg von RW Hünsborn über den FC Wetter lieferte reichlich Gesprächsstoff. Da gab’s etwa die frühe 2:0-Führung der Gastgeber bis zur 23. Minute, den überraschenden 2:2-Ausgleich bis zur 55. Minute und dann eine furiose Endphase mit drei Toren in 29 Minuten zum Endstand – RW Hünsborn verbesserte sich auf den 4. Tabellenplatz und weist damit die beste Platzierung seit dem 2. Spieltag (ebenfalls Vierter) auf.
Gehofft hatten die meisten der 124 Augenzeugen auf einen Sieg, erwarten konnten sie ihn nicht, weil sich die personelle Lage extrem zugespitzt hatte. Hendrik Blecker, Kevin Becker, Steffen Freitag und Thomas Alfes fielen ohnehin aus, Steffen Hatzfeld, Jan Prothmann und Marius Uebach gingen angeschlagen in die Partie. Rückschläge, die eigentlich keine Mannschaft spurlos wegsteckt. RWH schaffte das und präsentierte eine sehenswerte erste Halbzeit, in der allerdings nicht nur zwei, sondern sechs Tore erzielt werden mussten. Ein Schwachpunkt. Dass er aber für Unmutsäußerungen und Ärger auf der Tribüne sorgte, erschloss sich nicht jedem.
„Der erste persönliche Fehler zum 1:2 führte zu einer Unzufriedenheit, die ich nicht verstehe“, meinte der Hünsborner Trainer Andreas Waffenschmidt. Die Stimmung kippte jedoch nicht vollständig, weil Michel Schuchert das wichtige Tor zum 3:2 erzielte und die Partie so zum Selbstläufer wurde. „Wir hätten zehn Tore machen können“, erklärte später Marius Uebach, der den verletzten Hendrik Blecker als Kapitän vertrat und zwei Treffer zum Sieg beisteuerte.
Der Torjäger hatte wegen Kniebeschwerden die ganze Woche nicht trainieren können, hielt aber die 90 Minuten ebenso wie Steffen Hatzfeld und Jan Prothmann durch. Uebachs einfaches Motto: „Da muss man ein bisschen mehr auf die Zähne beißen.“
Trotzdem: Beim Blick auf den Personalbogen fiel auf, dass keine erfahrenen Akteure als Auswechselspieler zur Verfügung standen. Zu den Nachwuchstalenten Henry Stöver, Ludwig Meier und Nick Schultze kamen Daniel Niklas und Christopher Wendland aus der 2. Mannschaft. Die Notlage erinnerte an die Saison 2016/17, als großes Verletzungspech dazu führte, dass RW Hünsborn die ersten acht Begegnungen sieglos gestaltete. Zwei Punkte (2:2 gegen FSV Gerlingen und 0:0 in Dröschede) sowie ein Torverhältnis von 9:19 lautete die Bilanz, ehe die Elf in Hohenlimburg mit 4:0 gewann.
„Die Situation im Verein ist eine andere. Jetzt können wir nachlegen“, weist Waffenschmidt auf das große Angebot in der Zweiten und der A-Jugend hin. „Die Spieler, die heute eingesetzt wurden, sind richtig gut. Jeder kämpft für jeden“, ergänzt Uebach. RW Hünsborn wird auch am kommenden Sonntag beim Gastspiel in Hüsten improvisieren müssen. Acht Tage später, am Sonntag, 14. April, im Heimspiel gegen den VSV Wenden, so hofft jedenfalls Andreas Waffenschmidt, soll dann die rot-weiße Bestbesetzung auf dem Kunstrasen der Weber-Haus-Arena agieren.
Quelle: https://www.fupa.net/berichte/sv-rot-weiss-huensborn-rwh-personell-auf-rosen-gebettet-2331812.html