Schlabach kehrt Rot-Weiß Hünsborn den Rücken
Dass Jubel und Jammer in der Fußball-Branche oftmals dicht beisammen liegen, ist jedem aktiven Kicker bekannt. Sieg und Niederlage lassen grüßen. Die Erfahrung gegensätzlicher Emotionen machte jetzt auch die Jugendabteilung von Landesligist RW Hünsborn. Da gewannen die A-Junioren am Samstag in Helden das zuvor zweimal abgebrochene und einmal abgesagte Pokalfinale auf Kreisebene gegen den FC Lennestadt mit 5:1 (1:0) und wurden wenig später mit einer negativen Nachricht konfrontiert, die da lautete: Timo Schlabach, Trainer der erfolgreichen Mannschaft, wird RW Hünsborn zum Saisonende verlassen.
Die Neuigkeit mag angesichts des souveränen Pokal-Triumphes Verblüffung auslösen, doch ist sie aus Sicht des Übungsleiters durchaus verständlich. „Ich möchte eine neue Herausforderung suchen“, sagt Schlabach im Gespräch mit FuPa Südwestfalen und verschweigt nicht, dass sein Blick Richtung Seniorenbereich gerichtet ist. Wichtiger noch ist ihm aber, dass „der neue Verein gute Perspektiven besitzt“. So wie RW Hünsborn. Der 37-Jährige hat am Löffelberg bewiesen, dass er mit jungen Akteuren arbeiten und mit ihnen Erfolg haben kann. Als Beleg dient auch der Umstand, dass nach der aktuellen Saison 14 Spieler aus dem Jugend- in den Seniorenbereich wechseln und alle dem Verein bereits zugesagt haben zu bleiben.
Schlabach trainierte drei Jahre lang die U-16-Mannschaft der Sportfreunde Siegen, bevor er zur Saison 2016/17 zu RW Hünsborn wechselte und die Nachfolge von Markus Wurm antrat. Im ersten Jahr belegte der 170-malige Regionalliga-Akteur mit seinem Team den sechsten Tabellenplatz in der Bezirksliga, Staffel 4, gewann den Wendener Gemeindepokal in der Halle und den Mastertitel.
Den größten Triumph verbuchten Team und Trainer aber mit dem Gewinn des Kreispokals, der erstmals wieder nach 40 Jahren für zwölf Monate im rot-weißen Clubhaus zu besichtigen war. Am vergangenen Samstag dann in Helden die erfolgreiche Titelverteidigung, nachdem die Elf acht Tage zuvor in Attendorn erneut das Masters gewonnen hatte.
Es ist eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, die der Coach am Löffelberg geschrieben hat. „Das waren zwei super Jahre. Ich bin dankbar, dass ich bei RW Hünsborn trainieren durfte. Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, erklärt unterdessen Schlabach, der jedoch den nächsten sportlichen Schritt wagen möchte und im besten Fall künftig mit jungen Spielern im Seniorenbereich arbeiten möchte: „Ich werde nichts überstürzen, aber wenn ich etwas Passendes finde, sage ich zu.“
Bis zum 30. Juni wird Schlabach noch in den Diensten von RW Hünsborn stehen. Ein guter Start in die restliche Meisterschaftssaison, die Spieler noch näher an den Seniorenbereich bringen und gute Leistungen im Westfalenpokal zeigen, lauten die nächsten Ziele. Am kommenden Sonntag (11 Uhr) steht zunächst das Punkt- und Nachholspiel beim TuS Heven an, eine Woche später kommt die A-Jugend der Sportfreunde Siegen zum Westfalenpokal-Spiel nach Hünsborn.
„Wir wollen die kleine Chance gegen Siegen nutzen“, hofft Schlabach auf eine Überraschung – wohlwissend, dass in der nächsten Runde ein Heimspiel gegen den Nachwuchs des FC Schalke 04 anstehen würde. Das wäre ein schöner Abschied.
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