Siegbert Halbe gestorben
Hünsborner Urgestein gestorben
Siegbert Halbe: ein halbes Jahrhundert Betreuer – Verein und Fußballfreunde trauern
Er zählte zum Inventar des Landesligisten Rot-Weiß Hünsborn, hatte immer ein offenes Ohr für alle Spieler und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Über 50 Jahre lang. Jetzt ist Siegbert Halbe im Alter von 81 Jahren gestorben.
Ganz RW Hünsborn und viele Fußballfreunde des Kreises Olpe trauern um einen guten Freund und Bekannten. „Mit Siegbert verlieren wir ein rot-weißes Original, das es in der heutigen Zeit nicht mehr häufig gibt. Es ist schwer vorstellbar, dass er künftig nicht mehr an der Außenlinie sitzt“, sagt Marius Schneider, der Sportliche Leiter des Vereins.
Siegbert Halbe, am 8. September 1935 geboren, wurde am 1. Januar 1953 Mitglied bei RW Hünsborn (damals noch DJK RW Hünsborn) und beendete seine aktive Laufbahn 1963 in der Altliga des Vereins. Seitdem war er als Betreuer der 1. Mannschaft tätig. „Er war bei allen Mitgliedern geschätzt und gleichermaßen beliebt“, sagt Schneider.
Wie eng die Verbindung zwischen der Mannschaft und ihrem Betreuer war, durften rund 600 Zuschauer beim letzten Hallenpokalturnier der Gemeinde Wenden erleben. RW Hünsborn gewann die Trophäe, Siegbert Halbe genoss die Siegerehrung hautnah und feierte später ausgelassen mit den Spielern. Unvergessliche Bilder kennzeichneten damals die Szenerie in der Sporthalle am Schulzentrum. Die großen Verdienste des leidenschaftlichen Schalke-Fans spiegeln sich in zahlreichen Ehrungen wider.
Hier ein kleiner Ausschnitt: 30. Juli 1980: 25 Jahre Mitglied (silberne Vereinsnadel); 16. Januar 1988: 35 Jahre Mitglied (goldene Vereinsnadel). Hinweis: RWH führt die Ehrungen erst seit 1980 durch. 30. Januar 1993: 40 Jahre Mitglied. 18. Juli 1995: Verdienstnadel in Gold des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen; 1. Februar 2003: 50 Jahre Mitglied; 19. Januar 2006: Sportplakette der Gemeinde Wenden; 3. Dezember 2012: DFB-Ehrenamtspreis; 25. Januar 2013: 60 Jahre Mitglied.
Siegbert Halbe opferte jede Minute Freizeit für den Verein. Schneider: „Er war die gute Seele des Teams und hat stets sichergestellt, dass wir sämtliche Spielstätten ordnungsgemäß verlassen haben. Egal ob Sommer- oder Wintervorbereitung, Turniere, Freundschafts-, Benefiz-, Pokal- oder Meisterschaftsspiele, Siegbert Halbe hat so gut wie bei keinem Auftritt gefehlt. Dabei hatte er immer einen sehr guten Draht zu den Schiedsrichtern, die ihn respektierten.“ Und er bewies in jeder Situation Ruhe und Geduld.
Nur einmal wurde der stille Diener des Vereins, der sich bei personellen Entscheidungen nie eingemischt hat, laut. Das war irgendwann in der Saison 2015/16, als er nach einer negativen Serie vor einem Heimspiel in die Kabine der 1. Mannschaft marschierte, das Wort ergriff und klarstellte, dass er eine deutliche Leistungssteigerung und einen Erfolg erwarte. Ansonsten würde er nicht mehr erscheinen. Die Mannschaft siegte. „Das musste mal sein“, sagte Siegbert Halbe anschließend im Gespräch mit FuPa Südwestfalen. Siegbert Halbe blieb bis zum Samstag, 2. September, 2017. Er wird nicht nur RW Hünsborn fehlen.
Der letzte große Triumph: Siegbert Halbe feiert mit seinen Jungs den Gewinn des Wendener Hallen-Gemeindepokals. Quelle: Siegener Zeitung Autor: Werner Leemreize