SV Rot-Weiß Hünsborn – FC Borussia Dröschede 3:2
SV Rot-Weiß Hünsborn – FC Borussia Dröschede 3:2
Dramatischer geht’s nicht. Da führt Fußball-Landesligist RW Hünsborn im Heimspiel gegen Borussia Dröschede bis in die dritte Minute der Nachspielzeit mit 2:1-Toren, kassiert dann durch Samet Ünlü das 2:2 und kontert 60 Sekunden später mit dem Treffer zum 3:2-Erfolg. Wahnsinn.
Die Gastgeber feiern ein spätes Happy End, während bei den Gästen der Frust tief sitzt. So tief, dass einigen Dröschedern beim Gang in die Kabine die Sicherung durchbrennt. Sie zertrümmern dort gelagertes Leergut der Hünsborner, die anschließend die Scherben zusammenkehren dürfen. Die Iserlohner Vorstädter präsentierten sich als schlechte Verlierer! Und das, obwohl sie sich die Niederlage selbst zuzuschreiben haben, denn hätten sie bis zur 90 Minute ähnlich stark aufgetrumpft wie in den ersten 12 Minuten, über den späteren Sieger wäre nie diskutiert worden, sondern nur über die Höhe des Dröscheder Erfolges.
Dass Abdelaziz Slimi die Gäste in Führung brachte (5.) erwies sich als logische Folge der Überlegenheit. ,,Dröschede ist eine der besten Mannschaften der Liga und war heute galliger als wir“, urteilte RWH-Trainer Andreas Waffenschmidt, für den das wahre Leistungsvermögen der Gäste weit höher anzusiedeln ist als der aktuelle 12. Tabellenplatz aussagt. Hätte Dröschede die Anfangsform kompensiert, RWH wäre vermutlich in einer hohen Niederlage gelandet. Tat es aber nicht, so dass die Hausherren sich vom Druck befreien und den Gästen ein Duell auf Augenhöhe liefern konnten. Der Unterschied an diesem Nachmittag hatte einen Namen: Kevin Becker. Der Innenverteidiger erzielte alle drei Treffer des Siegers und ebnete so den Weg zum vierten Saisonsieg.
Das erste Tor erzielte er nach einem Freistoß von Daniel Jung per Kopfball, das zweite und dritte resultierte aus völlig berechtigten Foulelfmeter. Vor dem 2:1 hatte der Dröscheder Schlussmann Marcello Sinesi den Hünsborner Steffen Hatzfeld umgestoßen, vor dem 3:2 wurde Luca Solbach völlig frei vor dem Gästetor von Yahia Bouaich am Kopfball gehindert. Der Dröscheder sah dafür die Gelb-Rote Karte. Schiedsrichter Thorsten Götz hätte die Aktion auch als Notbremse werten und glatt Rot zeigen können. Beide Foulelfmeter verwandelte Kevin Becker – den ersten mit etwas Glück, da Sinesi den Ball noch berührte, den zweiten sicher und unhaltbar. ,,Wir waren heute nicht die bessere Mannschaft und haben etwas Glück gehabt“, resümierte Andreas Waffenschmidt und stellte mit Blick auf die Tabelle fest: ,,Es hat sich nichts geändert.“ Immerhin belegt seine Elf gegenwärtig Rang 10.
Schiedsrichter: Thorsten Götz (Kaan-Marienb) – Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Abdelaziz Slimi (5.), 1:1 Kevin Becker (14.), 2:1 Kevin Becker (32. Foulelfmeter), 2:2 Samet Ünlü (90. Foulelfmeter), 3:2 Kevin Becker (90. Foulelfmeter)