SV Rot-Weiß Hünsborn – VfL Bad Berleburg 0:1
Andreas Waffenschmidt kennt seine Mannschaft ganz genau – und kann ihr Leistungsvermögen bestens einschätzen. Schon vor der Saison warnte der Trainer des Fußball-Landesligisten Rot-Weiß Hünsborn mehrfach davor, sich von Platz 5 aus der vorherigen Spielzeit blenden zu lassen. Jetzt, nach fünf Spieltagen und der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den VfL Bad Berleburg, darf sich der Übungsleiter bestätigt sehen – auch wenn er darüber in diesem Fall wohl nicht sonderlich froh sein wird.
„Es treten jetzt die Probleme auf, von denen wir vor der Saison wussten, dass sie auftreten können“, sagte Waffenschmidt am Nachmittag und erklärte danach: „Wir haben eine teilweise sehr unerfahrene Mannschaft und damit fällt es uns sehr schwer, vorne die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln.“ Stimmt. Das sahen auch die rund 100 Zuschauer am Hünsborner Löffelberg.
Denn mit dem VfL Bad Berleburg traf RWH auf einen Gegner, der aus den vorherigen beiden Auswärtsspielen satte zehn Gegentore (0:3 in Hohenlimburg, 0:7 in Hüsten) mitbrachte und zu Beginn dementsprechend verunsichert war. Die Gastgeber übernahmen folglich von Beginn an die Kontrolle, während die Wittgensteiner sich weit zurückzogen. Das war allerdings geplant, wie VfL-Coach Martin Uvira erklärte: „Wir wollten erst einmal gut stehen, das ist uns auch ganz gut gelungen.“
Stimmt auch – wenngleich Hünsborn sich auch sehr harmlos präsentierte und schon in der Anfangsphase einen Schock zu verdauen hatte. Mittelfeldspieler Steffen Hatzfeld verletzte sich ohne Fremdeinwirkung und musste nach acht Minuten vom Platz. Die Offensivabteilung bestand nun neben dem weitestgehend kaltgestellten Neuzugang Jan Prothmann mit Luca Solbach, Michel Schuchert und Luca Künchen aus drei Akteuren, die gerade erst der A-Jugend entwachsen sind.
Die Folge: Außer einem Flachschuss von Daniel Jung (31.), der als Führungsspieler überall zu finden war und die Mannschaft unermüdlich antrieb, brachte Hünsborn im ersten Durchgang keine Torchance zustande. Jungs Schuss strich jedoch knapp am Kasten vorbei und da auch Bad Berleburg gänzlich harmlos blieb, war der Halbzeitstand folgerichtig. „Das Spiel kannst du dir nicht angucken“, wusste auch VfL-Torhüter Christian Badura nach 45 Minuten.
Das Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nur unwesentlich – bis sich die Wittgensteiner etwas mehr aus ihrer Deckung heraus trauten und sich dafür zügig belohnten. Nach einer Ecke stand Tarek Benyagoub völlig frei und traf per Kopf zum 0:1 (60.). Die verbliebene halbe Stunde warfen die Hausherren nun erst recht alles nach vorne – doch eine echte Torchance sprang dabei nicht heraus. Die drei Punkte entführte so der VfL, dessen Trainer Uvira entsprechend zufrieden war: „Für das was wir uns vorgenommen hatten, war es eine gute Leistung der ganzen Mannschaft.“
Sein Gegenüber Waffenschmidt stellte sich trotz der harmlosen Vorstellung demonstrativ vor seine Mannschaft. „Wir dürfen unsere Jüngelchen nicht verheizen. Es bringt nichts, da jetzt drauf zu hauen, wir haben diese Philosophie, dass wir auf die jungen Spieler setzen wollen und da bin ich sehr stolz drauf“, so der RWH-Coach, der aber vielsagend anfügte: „Wir müssen zusehen, dass am Ende zwei Mannschaften größere Probleme haben als wir.“
Schiedsrichter: Oliver Brotzki (Schalke 04) – Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Tarek Benyagoub (60.)
Quelle: Fupa