Titelverteidiger verteidigt Titel

Während sich die Kicker über den Pokal, die Siegprämie in Höhe von 500 Euro, gestiftet von der Volksbank, und den mit sieben Turniertoren errungenen Offensivcup in Form eines Gutscheines über 50 Liter Pils, gespendet vom Friseursalon Stahl, freuen durften, registrierten die Anhänger gerne die erstaunliche Frühform ihres Landesligisten. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung auf der herrlichen Anlage. Da passte es ins Bild, dass erst mit dem Schlusspfiff des Endspiels helle Blitze am Himmel zuckten und der erste Regenschauer einsetzte. Das Turnier hätte also keine zwei Minuten länger dauern dürfen. Eine perfekte Inszenierung.

Und so wurden in Elben plötzlich Erinnerungen an die soeben beendete Weltmeisterschaft in Russland wach, als in Moskau der große Regen einsetzte und alle Würdenträger des Weltfußballs – bis auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin – bei der Siegerehrung buchstäblich im Regen standen. Das ließ der Ausrichter des Titelkampfes der Gemeinde Wenden nicht zu. So zauberte GW Elben blitzschnell ein großes Zelt herbei, so dass die Auszeichnung aller Teilnehmer im Trockenen über die Bühne gehen konnte. Klasse Maßnahme.

,,Wir sind einfach flexibel“, kommentierte Michael Clemens, der erste Vorsitzende von GW Elben, die nicht alltägliche Aktion. Die Siegerparty begann also unter dem Dach, als Ludger Wurm, der stellvertretende Bürgermeister, Lambert Stoll, der Vorsitzende des Gemeindesportverbandes, und Michael Clemens dem Kapitän des FSV Gerlingen, Hendrik Boßert, jenen Pokal überreichten, den sie ein paar Stunden zuvor mitgebracht hatten und nun wieder mit nach Hause nehmen konnten. ,,Ich bin überglücklich, dass wir das geschafft haben. Es spiegelt das wider, was wir im Training erarbeiten“, erklärte Co-Trainer Michel Schöler, der den im Urlaub weilenden Chefcoach Dirk Hennecke vertrat, und stellte fest: ,,Es macht Spaß mit der Mannschaft zu arbeiten, aber wir haben noch Luft nach oben.“

Die Ereignisse rund um den alten und neuen Titelträger brachte FSV-Vorsitzender Kai Müller auf den Punkt: ,,Das war ein verdienter Turniersieg.“ Keine Einwände. Was die Elf vom Bieberg zeigte, lässt für die Punktejagd, die in knapp zwei Wochen beginnt, hoffen. ,,Der FSV besitzt eine Top-Mannschaft“, urteilte auch Oliver Hetzel, Geschäftsführer des SV Ottfingen, dessen Team im Finale den Gerlingern knapp unterlag. Der SVO hatte im Halbfinale den FC Altenhof durch zwei Treffer von Luca Valido mit 2:0, der FSV Gerlingen RW Hünsborn durch Tore von Pascale Stahl und Steffen Scheppe mit dem gleichen Resultat besiegt. Hetzel: ,,Wir haben dem FSV im Finale Paroli geboten und sind absolut zufrieden.“ Mehr war nicht möglich. Auch deshalb, weil die Ottfinger auf neun Akteure verzichten mussten. Aber: Mit Julian Scheppe hatten sie den besten Spieler des Turniers in ihren Reihen.

Das kleine Finale um Platz drei gewann der FC Altenhof mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen RW Hünsborn. ,,Der zweite Anzug sitzt“, bilanzierte RWH-Trainer Andreas Waffenschmidt, der auf sieben Stammkräfte verzichten musste. Deshalb war er auch mit dem erreichten Minimalziel, das Halbfinale lautete, zufrieden. Der Coach: ,,Es war eine tolle Woche für die Spieler, die hinten anstehen.“ Mit nur 13 Akteuren war der FC Altenhof angereist und erreichte überraschend den dritten Platz. Als Trainer fungierte zum ersten Mal überhaupt Tobias Stevens, der das verhinderte Duo Oliver Mack und Torsten Hauke vertrat. ,,Ich mache auf dem Platz nichts anderes“, sagte der Mittelfeldspieler nach seinem Debüt an der Seitenlinie und stellte fest: ,,Die Neuen müssen sich noch einspielen, aber das war eine gute Leistung.“

Trotz der großen personellen Probleme aller teilnehmenden Mannschaften bleibt festzustellen, dass die Spielrunde an Attraktivität gewonnen hat. So erwiesen sich die Neuregelungen als Volltreffer. Zwei Spiele zu je 50 Minuten an einem Tag für jede Mannschaft, ein freier Spieltag und ein Finaltag sorgten für ein kompaktes und interessantes Programm. ,,Wir haben nur positive Resonanzen erfahren und hatten eine tolle Woche“, berichtete Michael Clemens, der sich an den vier Turniertagen über insgesamt 700 Zuschauer freuen durfte.

,,GW Elben war ein super Ausrichter, das Turnier war sportlich in Ordnung. Ich bin zufrieden“, sagte Lambert Stoll, der aber auch anmerkte: ,,Wir müssen die konkurrierenden Veranstaltungen im Auge behalten.“

Quelle. Fupa