Verkehrte Welt im Wendener Land
Für den Lacher des Tages sorgte am Sonntag Paul-Heinz Brüser auf der Pressekonferenz nach dem Kreisderby der Fußball-Landesliga. Gerade hatte der FSV Gerlingen als krasser Außenseiter Tabellenführer SG Finnentrop/Bamenohl in einer hochintensiven und fesselnden Partie beim 1:1 einen Zähler abgetrotzt, da wandte sich Brüser zu Beginn seiner Ausführungen an seinen Gegenüber, Ralf Behle. „Glückwunsch zum Punktgewinn“, meinte Brüser trocken – und sorgte im schmucken Vereinsheim am Gerlinger „Bieberg“ damit für lautes Gelächter.
Natürlich versah Brüser seine Gratulation mit einem deutlichen Augenzwinkern und musste selbst arg schmunzeln. Und dennoch untermauerte der Spruch das derzeitige Selbstvertrauen des FSV Gerlingen. 3:1 gegen den BSV Menden, 0:0 beim SSV Meschede, jetzt das 1:1 gegen den Tabellenführer – die Gerlinger Bilanz im Jahr 2017 kann sich sehen lassen. „Es sind viele kleine Dinge, die uns diese Stabilität verleihen“, meinte Brüser und zählte auf: „Wir haben in der Vorbereitung viel Wert auf eine bessere Ordnung gelegt, können aktuell die vielen Verletzten gut kompensieren und arbeiten als Mannschaft einfach geschlossen zusammen.“
Allen voran kommt derzeit der von der Innenverteidigung ins offensive Mittelfeld versetzte Florian Brüser immer besser in Fahrt – „auch wenn er nach seinen Verletzungen noch lange nicht bei 100 Prozent ist“, wie Paul-Heinz Brüser über seinen Sohn meint. „Er kann im Mittelfeld die Bälle fest machen und auch selbst Tore erzielen“, so der Coach weiter. In der Tat: Florian Brüser traf gegen die SG Finnentrop/Bamenohl zum verdienten Ausgleich.
Von der aktuellen defensiven Stabilität des FSV Gerlingen überzeugte sich Paul-Heinz Brüser indes auch im Studium der Videos von FuPA Südwestfalen, dem Amateurfußball-Portal der Siegener Zeitung (www.fupa.net/suedwestfalen). „Die Bilder habe ich mir noch einmal angesehen – Bamenohl hat die beste Offensive der Liga und kam gegen uns eigentlich nur nach Standardsituationen zu Abschlüssen“, resümierte Brüser. Der FSV Gerlingen scheint für die nächste schwere Aufgabe beim SV Hüsten am kommenden Sonntag bestens gerüstet zu sein.
Gute Stimmung herrscht derzeit auch am Altenhofer „Winterhagen“. Denn der FCA ist wie der FSV im Jahr 2017 ungeschlagen, jubelte in den beiden ganz wichtigen „Kellerduellen“ gegen die SpVg Hagen (1:0) und gegen den SSV Meschede (4:1) über zwei enorm wichtige „Dreier“. Zudem erkämpfte die Elf von Trainer Marco Grisse beim 2:2 beim BSV Menden einen Auswärtspunkt. Der Altenhofer Mann an der Seitenlinie blickt derweil aber lieber auf die kommenden Aufgaben voraus: „Zu den letzten Spielen möchte ich nicht mehr viel sagen. Wir spielen jetzt beim Tabellenführer in Bamenohl und danach gegen den SV Hüsten. Das wird schwer genug“, so der 27-jährige Grisse.
Das „Sorgenkind“ in der Gemeinde Wenden ist und bleibt Rot-Weiß Hünsborn. 0:4, 0:4, 1:2 – so liest sich die katastrophale Bilanz aus drei Spielen im Jahr 2017. „Damit hatten wir natürlich nicht gerechnet. Zumindest hatten wir gehofft, dieses Mal besser zu starten“, gab RWH-Coach Andreas Waffenschmidt unumwunden zu. „Vor allem die Niederlagen gegen Erndtebrück und Werdohl waren unnötig. Wenn man gegen zwei solche Mannschaften null Punkte holt, muss man mal nachdenken“, legte Waffenschmidt den Finger in die Wunde. Die jüngste Pleite bei RW Erlinghausen wollte der Hünsborner Übungsleiter indes nicht allzu hoch bewerten. „Da waren wir nach eigener Führung nicht zwingend genug und kassieren mit einem Sonntagsschuss das 1:2.“
Der nächste Gegner für Hünsborn heißt übrigens Borussia Dröschede und steht auf Tabellenplatz 2. „Vielleicht kommt dieser Gegner ja genau zur passenden Zeit. Da haben wir nichts zu verlieren“, gab sich Waffenschmidt zuversichtlich.
Angesprochen auf die derzeitigen Gegensätze im Wendschen Land meinte Waffenschmidt: „Es freut mich für Gerlingen und Altenhof. Ich hoffe, dass alle drei Mannschaften ihre Hausaufgaben machen und in der Liga bleiben.“
Quelle: http://www.fupa.net/berichte/verkehrte-welt-im-wendener-land-654988.html